»Geistkraft, durchglüh mich!«

Gideon Fontalba (1948–2022) und die Schule der Weißen Quelle. Ein Farewell

In der Wochenschrift ›Das Goetheanum‹ wurde 1969 unter dem Titel ›Geistkraft‹ ein kurzes dreistrophiges Gedicht veröffentlicht, in dem es zum Schluss heißt: »Brennend im Menschen. / Zielend zum Hehren, / Geistkraft, durchglüh mich!« Als Autor zeichnete der damals 21-jährige Gideon Arbenz. Derselbe junge Dichter brachte in der Folge einen schmalen Band mit Dichtungen heraus, betitelt ›Lichtallsang‹, den 1972 ebenfalls in der Wochenschrift ein Peter Kessler besprach. Da wird gefragt, was denn da entstehen könne, wo Liebe zum Geist ist und zugleich der Schlüssel empfangen wird, ihn »in Wirklichkeit wiederzuerlangen«, und wo solches erstes, freundliches Berührtwerden vom Hauch der Geisterwelt »in einer feurigen Dichterseele zum starken Erleben wird«. - Und die Antwort wird gegeben: »In dem jugendlichen Dichterschüler und kürzlich ausgebildeten Eu-rythmisten Gideon Arbenz reiften poetische Perlen heran, die den Glanz des Jubels und der Begeisterung über das Gefundene tragen«. Und diese Perlen seien darin »zu einer schimmernden, hier und da gleißenden Kette zusammengefügt worden«. - Das daran anschließend abgedruckte Gedicht ›Ein Morgen‹ endet mit den Zeilen: »Der Sonnensang / Durchhallt den Saal / Des unendlichen Meeres. / Das Göttliche ruft.« Der junge Dichter zeichnet diesmal als Gideon Cajus Arbenz.

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die Drei 1, 2023

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